Frühling

Es klingt vielleicht unsensibel, aber ich freue mich (trotz der Lage in Japan) über die Kirschblüte. Schließlich blühen die Kirschen nicht nur in Japan, sondern auch hier, und das ist für mich eine der schönsten Seiten des Frühlings. Wobei – auch die Mandelblüte ist nicht zu verachten.

Der Kirschbaum in Nachbars Garten

Der Kirschbaum in Nachbars Garten

So blühen die Mandelbäume bei uns

So blühen die Mandelbäume bei uns

Beim Doktorspielen erwischt…

Wichtiger Hinweis: Ich zitiere aus einer fremden Webseite, die den Titel trägt „Karl-Theodor zu Guttenberg | Verantwortung verpflichtet“. Es handelt sich also ausdrücklich nicht um ein Plagiat. Die Zitate entsprechen dem Stand der Seite am 23.02.2011.

Verlässlichkeit und Klarheit sind die Voraussetzungen für das Vertrauen der Bürger in die Politik. Ich spreche meine Überzeugungen offen aus, auch wenn dazu unbequeme Wahrheiten gehören.

(Quelle: http://www.zuguttenberg.de/wahlkreis.php )

Das Foto und der Wahlprospekt von Karl-Theodor zu Guttenberg stehen Ihnen zum Download zur Verfügung. Das Foto kann unter Angabe der Quelle frei verwendet werden.

(Quelle: http://www.zuguttenberg.de/medien.php )

Oder in Bildern auf der Startseite:

"Richtschnur meines Handelns war und ist Prinzipienfestigkeit und Grundsatztreue."

"Verantwortung bedeutet vor allem Verpflichtung, Vertrauen und Gewissen."

"Ich will auch unbequemen Fragen nicht aus dem Weg gehen, denn nur dann behält man das Gefühl dafür, was für die Menschen wichtig ist."

Na also, er weiß es doch – nur: warum hält er sich dann selbst nicht daran? Ich sage nur: Verantwortung verpflichtet…

Alles hat ein Ende…

13 Jahre. Je nach Standpunkt kann das eine ziemlich lange – oder aber auch eine ziemlich kurze Zeit sein.

Wenn man aber im Sport in einer Disziplin 13 Jahre lang immer nur die selbe Nation ganz oben auf dem Siegertreppchen findet, und das bei 105 Veranstaltungen in Folge – dann ist das unbestritten eine WIRKLICH lange Zeit. Seit dem 29.November 1997, als die Österreicherin Andrea Tagwerker in Königssee beim Rodel-Weltcup der Damen gewonnen hatte, standen immer nur deutsche Rennrodlerinnen auf dem Platz mit der Nummer 1.

Bis – ja. Bis zum 12.Februar 2011. Da hat nämlich in Paramonowo die Kanadierin Alex Gough die neue Kunsteisbahn als Schnellste durchrodelt und hat damit geschafft, was jahrelang keine nicht-deutsche Rennrodlerin geschafft hat. Klar: die Plätze 2-4 waren (standesgemäß?) wieder in deutscher Hand. Aber der erste Platz war es eben diesmal nicht.

Mal ganz ehrlich: Ich habe zwar einen Riesenrespekt vor den deutschen Rennrodlerinnen, die diese unglaubliche Siegesserie von 105 Siegen in Folge hingelegt haben. Andererseits belebt Konkurrenz das Geschäft, und es gibt auch in anderen Ländern ausgezeichnete Sportler/innen. Deshalb gönne ich Frau Gough ihren Triumph von Herzen und hoffe/wünsche, dass sich die Gewinnsituation dadurch wieder etwas normalisiert.

Ansonsten wäre es doch wirklich nur noch langweilig – oder?

Und ihr seid wirklich Zwillinge?

Manchmal spielt einem das Leben schon merkwürdige Streiche. Dass Zwillinge nicht immer gleich aussehen, ist ja ein alter Hut (schließlich kommt das nur bei eineiigen Zwillingen in Frage). Dass Zwillinge aber in verschiedenen Jahren geboren sind – das ist dann doch eher ungewöhnlich!

Aber genau das ist jetzt zum Jahreswechsel in Illinois (USA) passiert. Da hatte der weibliche Teil des Zwillingspärchens (Madison) es so eilig, dass sie kurz vor Mitternacht am 31.12.10 auf die Welt kam. Ihr Bruder Everett ließ es gemütlicher angehen und kam ein paar Minuten später zur Welt – am 01.01.11. Diese wenigen Minuten haben aber jetzt fatale Auswirkungen, denn nominell sind die beiden jetzt ein ganzes Jahr auseinander. Schließlich ist (gerade bei Behörden) sehr oft das Geburtsjahr entscheidend.

„Und das ist meine große Schwester, sie ist ein Jahr älter als ich“ – was für ein Ärger-Potenzial für den kleinen…

Weihnachtsstress – nicht mit mir!

Falls es jemand noch nicht gemerkt haben sollte: Weihnachten steht vor der Tür. Wie in jedem Jahr kommt es natürlich völlig plötzlich und überraschend, damit konnte ja nun auch wirklich niemand rechnen. Dementsprechend hektisch, nervös und gestresst sind die meisten Menschen auch. Die Fußgängerzonen und Einkaufszentren quellen über von Leuten, die noch auf die Schnelle ein/mehrere/viele (un-)passende(s) Geschenk(e) für ihre mehr oder weniger Lieben suchen.
Aber es geht auch anders. In Klagenfurt (Österreich) hatte im Jahr 1990 der O.Univ.-Prof. Dr. Peter Heintel eine ebenso einfache wie geniale Idee. Er gründete einen gemeinnützigen und außerparteilichen Verein zur Verzögerung der Zeit. Was sich zunächst sehr skurril anhört, ist in Wirklichkeit ein hervorragender Denkansatz. Hier ein Auszug aus den Statuten:

Der Zweck dieses gemeinnützigen Vereines, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn ausgerichtet ist, ist es, wo es sinnvoll erscheint, Zeit zu verzögern.
Seine Mitglieder verpflichten sich zum Innehalten, zur Aufforderung zum Nachdenken dort, wo blinder Aktivismus und partikulares Interesse Scheinlösungen produzieren.

Auf deutsch ausgedrückt: nicht einfach blind jedem Trend hinterherrennen, es auch einmal erkennen (und sagen!) wenn der Kaiser mal wieder keine Kleider anhat, sich auch einmal Zeit für sich selbst nehmen und gezielt die Bremse anziehen. Das hilft dann sicher auch dabei, sich selbst (und andere) nicht mehr so wichtig zu nehmen und einfach zu genießen, was das Leben einem so bietet.

Kurz gesagt: leben.

John oder Jean? Egal, Hauptsache Flagge zeigen!

Der 8.Dezember ist für die Musik offensichtlich ein bedeutender Tag. Bekanntlich wurde am 8.Dezember 1980 ein Hippie namens John Winston Ono Lennon von einem verwirrten „Fan“ auf offener Straße erschossen. Das ist allgemein bekannt.

Weniger bekannt ist, dass seit gestern der 8.Dezember in Finnland ein sogenannter „etablierter Beflaggungstag“ (vakiintunut liputuspäivä) ist. Für solche Tage ist vom finnischen Innenministerium die Beflaggung aller öffentlichen Gebäude und Fahrzeuge angeordnet (so wie es auch in Deutschland z.B. am Volkstrauertag oder am Tag der Deutschen Einheit Brauch ist).

Was hat das aber mit John Lennon zu tun? Überraschung: Gar nichts. Der 8.Dezember ist nämlich nicht nur der Todestag von John Lennon, sondern auch der Geburtstag des finnischen Komponisten Johan Julius Christian Sibelius, genannt Janne Sibelius, weltweit bekannt als Jean Sibelius. Dieser wurde am 8.Dezember 1865 in Hämeenlinna geboren und starb am 20.September 1957 in Järvenpää bei Helsinki.

Vielleicht sollte man außer den alten Beatles-Platten auch mal wieder etwas anderes hören – zum Beispiel das Andante festivo (Live-Aufnahme vom 1.Januar 1939, die einzige bekannte Aufnahme, bei der Sibelius selbst dirigiert hat. Es spielt das finnische Radio-Symphonie-Orchester.) Das erweitert den Horizont.

Das ist alles eine Frage der Sichtweise

Heute wird eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Thema „Zusammenhang zwischen Bildung und Kriminalität“ veröffentlicht. Die Autoren Horst Entorf und Philip Sieger von der Universität Frankfurt/Main weisen darin nach, dass fehlende Bildung ein Hauptgrund für Kriminalität sei.

Ich gebe zu: ich habe die Studie (noch) nicht gelesen. Aber man muss kein Professor sein, um drei offensichtliche Dinge feststellen zu können:

  1. Fehlende Bildung hängt leider oft mit fehlenden finanziellen Mitteln zusammen. Und Armut führt bekanntlich dazu, dass man sich nicht alles leisten kann. Da ist der Zusammenhang zur kriminellen Beschaffung nicht von der Hand zu weisen. Aber was ist da die Ursache und was ist die Wirkung?
  2. Es gibt deutlich mehr schlecht ausgebildete Menschen als Akademiker. Rein statistisch betrachtet, muss die absolute Anzahl von Straftaten demnach auch höher sein – auch wenn der relative Anteil deswegen nicht größer ist.
  3. Und ganz wichtig: Bei gebildeten Menschen gibt es genauso viel Kriminalität – nur auf einer anderen Ebene. Wer sich die PwC-Studie zur Wirtschaftskriminalität 2009 ansieht, stellt fest, dass 29 Prozent der Täter dem Topmanagement und 38 Prozent der Täter dem mittleren Management angehören. Ich gehe mal davon aus, dass es sich hier nicht unbedingt um Menschen mit unzureichender Bildung handelt.

Arme/ungebildete Menschen werden wahrscheinlich häufiger erwischt – bei Ladendiebstählen, Handtaschenraub oder ähnlichen Delikten. Dafür geht es bei den Tätern in Nadelstreifen um ganz andere Dimensionen – und wenn man sie tatsächlich ertappt, gibt es einen goldenen Handschlag und einen Vergleich vor Gericht, bei dem die Kosten am Ende noch auf den Steuerzahler abgewälzt werden. DAS ist für mich wirklich kriminell.

Man darf ja nicht nur schimpfen.

Heute auch mal ein „Lob“ für unsere Politiker:

Lob der Volksvertreter

Man hält sie, wenn sie schweigen, für Gelehrte.
Nur ist das Schweigen gar nicht ihre Art.
Sie haben vor der Brust Apostelbärte
und auf den Eisenbahnen freie Fahrt.

Ihr seht sie eilends in den Reichstag schreiten.
Das Wohl des Volkes fördert ihren Gang.
Und würdet Ihr sie noch ein Stück begleiten,
dann merktet Ihr: sie gehn ins Restaurant.

Sie fürchten Spott, sonst nichts auf dieser Welt!
Und wenn sie etwas tun, dann sind es Fehler.
Es ist, zum Glück, nicht alles Hund, was bellt.
Sie fürchten nur die Wahl und nicht die Wähler.

Ihr Leben währet zirka siebzig Jahre,
und wenn es hochkommt -. Doch das tut es nie!
Das Volk steht auf vor jedem grauen Haare.
Das Volk steht immer auf! Das wissen sie.

(Erich Kästner)

Dieses Gedicht kam mir anlässlich der aktuellen Bundestagsdebatte gerade wieder in den Sinn. Manche Dinge ändern sich eben nie…

Lasst sie reisen…

Was haben die Länder Afghanistan, Argentinien, Äthiopien, Bahrain, Belgien, Burundi, China, Chile, Dschibuti, Ghana, Indien, Iran, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kenia, Luxemburg, Mongolei, Pakistan, Paraguay, Peru, Russland, Sierra Leone, Uruguay und USA gemeinsam?

Richtig – in all diesen Ländern waren am vergangenen Wochenende deutsche Bundestagsabgeordnete, Bundesminister und andere Regierungsrepräsentanten in wichtigen Missionen (und selbstverständlich im Namen des deutschen Volkes) unterwegs. Es ist eigentlich erstaunlich, dass es nicht noch mehr Länder waren, schließlich haben wir ja deutlich mehr Abgeordnete als es Staaten auf unserem Planeten gibt.

Mir fällt dazu nur ein Lied des genialen Liedermachers Reinhard Mey ein (das Lied heißt „Lasst sie reisen“ und wurde 1985 auf dem Album „Hergestellt in Berlin“ veröffentlicht). Hier ein sehr passender Textausschnitt:

Ob schwarz, gelb, grün oder rot: Sie sind gleich farblos und gleich schal.
Wenn sie weg sind, merkt man ihre Abwesenheit nicht einmal.
Die Moral von der Geschichte: Lasst sie reisen, denn zuhaus
meiden sie keinen Skandal, lassen sie keine Panne aus.
Lasst sie reisen, lasst sie sich auf uns’re Kosten amüsier’n,
herzlich gern, solange sie nur nicht versuchen zu regier’n.

Dem ist nichts hinzuzufügen…

Helden der Arbeit

So lange hat wohl noch nie eine Schicht gedauert: 69 Tage lang, bei einer Umgebungstemperatur von 36 Grad, im Dunkeln, mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Eigentlich ist es unglaublich, dass alle 33 verschütteten Bergleute in Chile diese Odyssee (zumindest physisch) quasi unbeschadet überlebt haben. Ich habe größten Respekt vor der Selbstdisziplin und dem unbedingten Überlebenswillen, den diese Männer an den Tag gelegt haben. Und damit meine ich nicht nur die Zeit, als sie schon von oben mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Dingen versorgt wurden und „nur“ noch auf den Erfolg der Rettungsbemühungen warten mussten.

Noch viel mehr Hochachtung habe ich für die enorme Leistung, die diese Männer in der Zeit vom 5.August bis zum 23.August vollbracht haben. Ohne zu wissen, ob und wann eine Rettung erfolgen könnte, haben sie 18 Tage lang mit Vorräten überlebt, die eigentlich für eine Reichweite von 48 Stunden vorgesehen waren. Alle 48 Stunden zwei Löffel Thunfisch und ein halbes Glas Milch pro Person, ansonsten nur das Wasser, das von den Höhlenwänden lief – und das alles bei den oben genannten Umgebungsbedingungen.

Das sind für mich wirkliche Helden des Alltags. Natürlich gilt mein Respekt auch allen, die zum Erfolg der Rettung beigetragen haben. Auch diese Personen haben Außergewöhnliches geleistet – ich erinnere nur an die ersten Schätzungen, dass die Eingeschlossenen wohl erst zu Weihnachten wieder das Tageslicht erblicken könnten!

Gleichzeitig darf man aber nicht vergessen, dass viele andere Kumpel in anderen Bergwerken (vor allem in China) nicht so viel Glück haben und hatten. Jedes Jahr sterben viele Menschen bei Grubenunglücken, weil die Grubenbetreiber anstelle der Sicherheit die Gewinnmaximierung in den Vordergrund stellen. Das war auch in der Mine San José der Fall. Und wer jetzt am Ende die Zeche bezahlt, ist noch lange nicht geklärt…