Es tut mir … … … leid.

Ich liebe Entschuldigungen! Vor allem dann, wenn sie auch wirklich von Herzen kommen und ernst gemeint sind. Deshalb habe ich mich auch so über die – äähh – „Entschuldigung“ unseres derzeit amtierenden Bundespräsidenten – äähh – „gefreut“.

Wie praktisch ist das doch! Ich habe etwas Grundlegendes falsch gemacht, habe keinerlei Einsicht in die Unrichtigkeit meines Tuns, aber ich entschuldige mich – und damit ist die Sache ja wohl abschließend geklärt. Wehe, wenn jetzt noch jemand wagt, mich oder mein Handeln in Frage zu stellen! Vor allem wenn die Entschuldigung mit so bedeutungsschwangeren Pausen gewürzt ist: „Es tut mir“ – Pause Pause Pause – „leid.“ Da kann ich doch gar nicht mehr anders, als an die unbedingte Aufrichtigkeit des Redners zu glauben!

Ich werfe Herrn Wulff gar nicht vor, dass er sein Haus auf die billigst mögliche Art finanziert hat. Das hätte wahrscheinlich jeder andere genauso gemacht. Ich werfe ihm auch nicht vor, dass er sehr gute private Kontakte zu diversen Unternehmern hat. Privat ist privat und sollte niemanden etwas angehen.

Was ich aber extrem unpassend finde, ist die Art und Weise wie Herr Wulff mit der ganzen Affäre umgeht. Wer wissentlich und willentlich die Unwahrheit sagt und auch auf wiederholtes Nachfragen immer nur so viel zugibt, wie man ihm aktuell gerade nachweisen kann, hat für mich jeglichen Kredit als moralische Instanz verspielt. Leider ist das bei der politischen Kaste zur Normalität geworden. Jeder ist nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, die (von den Politikern selbst gemachten) Gesetze gelten selbstverständlich für alle Bürger, aber nicht für Politiker (die Annahme eines Geschenks im Wert von mehr als 30,- Euro muss versteuert werden, ein verbilligter Privatkredit, bei dem ich 150.000 Euro gespart habe wird mit einer Entschuldigung abgetan) – und am Ende kommt noch eine fürstliche Entlohnung dabei heraus.

Warum muss ein Bundespräsident seine üppigen Bezüge auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt unverändert weiter erhalten – und das bis zu seinem Lebensende? Haben wir soviel Geld übrig, dass wir uns das leisten können? Schließlich gilt das ja für alle derzeit noch lebenden ehemaligen Bundespräsidenten auch noch (Köhler, Herzog, von Weizsäcker, Scheel). Grundlage dafür ist das „BPräsRuhebezG“, das mit gerade mal sieben Paragraphen zwar sehr kurz ist aber nichts desto trotz gewaltige Auswirkungen nach sich zieht. Jeder einfache Rentner wäre froh, wenn er nur einen Bruchteil davon bekommen würde…

„Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“

(Augustinus, Kirchenlehrer 430 †)

Früher war mehr Lametta.

In Deutschland sind im letzten Jahr 858 768 Menschen gestorben (Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland). In diesem Jahr werden es wohl ähnlich viele sein, danach kräht kein Hahn mehr.

Trotzdem gibt es immer wieder Todesfälle, die einem mehr zu Herzen gehen als andere. Und so ein Todesfall ist gestern eingetreten: Bernhard Victor (Vicco) Christoph Carl von Bülow alias „Loriot“ ist im gesegneten Alter von fast 88 Jahren verstorben. Viele Jahre lang hat er mit seinen Cartoons, Sketchen und Filmen dafür gesorgt, dass ich immer wieder schmunzeln, lachen oder auch einmal nachdenklich werden konnte.

Opa Hoppenstedt, die Steinlaus, Erwin Lottermann, Wum und Wendelin und natürlich seine geliebten Hunde sind legendär. Und darüber hinaus gab es noch so vieles von ihm, was unvergessen bleiben wird.

Ich sage: Dankeschön Loriot! Die Welt ist um einen großen Denker ärmer geworden.

Dankeschön Loriot!

 

 

Frühling

Es klingt vielleicht unsensibel, aber ich freue mich (trotz der Lage in Japan) über die Kirschblüte. Schließlich blühen die Kirschen nicht nur in Japan, sondern auch hier, und das ist für mich eine der schönsten Seiten des Frühlings. Wobei – auch die Mandelblüte ist nicht zu verachten.

Der Kirschbaum in Nachbars Garten

Der Kirschbaum in Nachbars Garten

So blühen die Mandelbäume bei uns

So blühen die Mandelbäume bei uns

John oder Jean? Egal, Hauptsache Flagge zeigen!

Der 8.Dezember ist für die Musik offensichtlich ein bedeutender Tag. Bekanntlich wurde am 8.Dezember 1980 ein Hippie namens John Winston Ono Lennon von einem verwirrten „Fan“ auf offener Straße erschossen. Das ist allgemein bekannt.

Weniger bekannt ist, dass seit gestern der 8.Dezember in Finnland ein sogenannter „etablierter Beflaggungstag“ (vakiintunut liputuspäivä) ist. Für solche Tage ist vom finnischen Innenministerium die Beflaggung aller öffentlichen Gebäude und Fahrzeuge angeordnet (so wie es auch in Deutschland z.B. am Volkstrauertag oder am Tag der Deutschen Einheit Brauch ist).

Was hat das aber mit John Lennon zu tun? Überraschung: Gar nichts. Der 8.Dezember ist nämlich nicht nur der Todestag von John Lennon, sondern auch der Geburtstag des finnischen Komponisten Johan Julius Christian Sibelius, genannt Janne Sibelius, weltweit bekannt als Jean Sibelius. Dieser wurde am 8.Dezember 1865 in Hämeenlinna geboren und starb am 20.September 1957 in Järvenpää bei Helsinki.

Vielleicht sollte man außer den alten Beatles-Platten auch mal wieder etwas anderes hören – zum Beispiel das Andante festivo (Live-Aufnahme vom 1.Januar 1939, die einzige bekannte Aufnahme, bei der Sibelius selbst dirigiert hat. Es spielt das finnische Radio-Symphonie-Orchester.) Das erweitert den Horizont.

Lasst sie reisen…

Was haben die Länder Afghanistan, Argentinien, Äthiopien, Bahrain, Belgien, Burundi, China, Chile, Dschibuti, Ghana, Indien, Iran, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kenia, Luxemburg, Mongolei, Pakistan, Paraguay, Peru, Russland, Sierra Leone, Uruguay und USA gemeinsam?

Richtig – in all diesen Ländern waren am vergangenen Wochenende deutsche Bundestagsabgeordnete, Bundesminister und andere Regierungsrepräsentanten in wichtigen Missionen (und selbstverständlich im Namen des deutschen Volkes) unterwegs. Es ist eigentlich erstaunlich, dass es nicht noch mehr Länder waren, schließlich haben wir ja deutlich mehr Abgeordnete als es Staaten auf unserem Planeten gibt.

Mir fällt dazu nur ein Lied des genialen Liedermachers Reinhard Mey ein (das Lied heißt „Lasst sie reisen“ und wurde 1985 auf dem Album „Hergestellt in Berlin“ veröffentlicht). Hier ein sehr passender Textausschnitt:

Ob schwarz, gelb, grün oder rot: Sie sind gleich farblos und gleich schal.
Wenn sie weg sind, merkt man ihre Abwesenheit nicht einmal.
Die Moral von der Geschichte: Lasst sie reisen, denn zuhaus
meiden sie keinen Skandal, lassen sie keine Panne aus.
Lasst sie reisen, lasst sie sich auf uns’re Kosten amüsier’n,
herzlich gern, solange sie nur nicht versuchen zu regier’n.

Dem ist nichts hinzuzufügen…

Auf ein Neues…

Das ist mein zweiter Versuch eines Blogs, sozusagen „Weis-Heiten 2.0“. Ich hatte mir ein paar Jahre Auszeit genommen, und da mein alter Blog-Provider inzwischen vom Giganten Google übernommen wurde hielt ich es für einen guten Zeitpunkt, das ganze System komplett neu zu erstellen.

Da aber jeden Tag so vieles passiert, was geradezu nach einer Kommentierung schreit, werde ich jetzt wohl wieder öfter ein paar unpassende Bemerkungen von mir geben. Wem es nicht gefällt, der braucht es nicht zu lesen.

Die Tücken der Technik…

Nicht nur TollCollect hat Probleme mit der Technik. Auch mein Provider hatte diverse Schwierigkeiten mit den Zugangstools zu seinen Servern – nach dem Umstieg auf ein anderes System funktioniert es jetzt hoffentlich wieder. Schaun mer mal!

weis-im-web geht online

Ich habe mich endlich mal dazu durchgerungen, auch im World Wide Web vertreten zu sein. Welcher Name könnte da treffender sein als „weis-im-web“?!? Ab heute werde ich hier in (mehr oder weniger) regelmäßigen Abständen meine Gedanken über alles Mögliche loswerden. Meine Devise lautet: Manchmal tiefsinnig, manchmal zynisch, aber immer 100 Prozent Weis. Mal sehen, was daraus wird.

Da ich mit Sicherheit momentan der einzige Leser dieser Postings sein werde, wünsche ich mir viel Vergnügen beim Lesen. Sollte sich doch mal jemand (versehentlich?) auf diese Seite verirren: Viel Spaß dabei.